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Semester: SoSe 2023
Die öffentliche Verwaltung greift zur Digitalisierung regelmäßig auf Softwarefirmen zurück. In diesem Falle, aber auch bei Eigenentwicklungen sind zunächst Anforderungserhebungen vorzunehmen. Fehlende Akzeptanz der späteren Lösung ist inzwischen deutlich seltener auf einen fehlenden Bekanntheitsgrad zurückzuführen als vielmehr auf eine zu geringe Berücksichtigung der Nutzerperspektive. Die Berücksichtigung menschlicher Faktoren und die Einbeziehung der späteren „User“ in Softwareplanungszyklen ist daher eine Kompetenz, die sowohl für die Anforderungserhebung als auch im Rahmen der Weiterentwicklung vorhandener E-Government-Lösungen von hoher Bedeutung ist. Voraussetzung für die Einbeziehung der Nutzerperspektive ist es, vorhandene Software entlang der aktuellen Usability- und User-Experience -Standards zu bewerten und Verbesserungen anstoßen zu können. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein innovatives eLearning-Modul-Angebot auf Masterebene für den eGov-Campus (eGov-Campus.org) entwickelt, das Personen mit einem auf die öffentliche Verwaltung ausgerichtetem Studium oder auch entsprechenden Berufserfahrungen ansprechen soll, die im Rahmen eines Zertifikats- oder Masterangebotes solche Kompetenzen erwerben oder vertiefen und nachweisen wollen. Das Modul soll sowohl für die Bewertung vorhandener IT-Lösungen als auch für die Einbeziehung der Nutzerperspektive bei der Fortentwicklung vorhandener sowie der Neuentwicklung von Anwendungssoftware die theoretischen und methodischen Grundlagen vermitteln. Theoretische Inhalte aus dem Forschungsfeld Human Factors und dem UX-Design sowie qualitative und quantitative User Research Methoden in Verbindung mit am Computer zu absolvierenden Labor-Übungen sind vorgesehen. Die Entwicklung wird durch Forschungsfragen begleitet.