Beschreibung
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Trotz der Existenz relevanter Alternativen sind makroökonomische Forschung und Lehre nach wie vor von einer einseitigen theoretischen Ausrichtung auf neoklassischer Grundlage geprägt. Der paradigmenorientierte wirtschaftspolitische Simulator und das begleitende Online-Buch sollen Orientierungsmöglichkeiten für eine neue Generation von MakroökonomInnen, wirtschaftspolitischen BeraterInnen in Politik und Gewerkschaften schaffen und zu einer Öffnung des wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskurses beitragen.
Über die Wissenschaft hinaus werden wirtschaftspolitische Debatten zu häufig technokratisch geführt und sind für weite Teile der Gesellschaft schwer zu bewerten und/oder mitzugestalten, weil das notwendige Orientierungswissen fehlt. In instabilen Zeiten befördert dies die Entfremdung von Teilen der Bevölkerung vom wirtschaftspolitischen Diskurs – mit den gegenwärtig zu beobachtenden Tendenzen zur
Unterstützung (rechts)populistischer vermeintlicher Allheilmittel (nationale Alleingänge, EU- bzw. Euro-Exit, Protektionismus, etc.).
Unser Wirtschaftspolitik-Simulator und das dazugehörige Online-Lehrbuch sollen verdeutlichen, dass es in der wirtschaftspolitischen Debatte Alternativen gibt. Mit dem Simulator werden wir in der Lage sein, die Auswirkungen unterschiedlicher Politiken bei unterschiedlich paradigmatisch motivierten Modellannahmen zu simulieren. Die parallele Vermittlung von länderspezifischen, supranationalen oder globalen Problemsituationen wird dabei zudem das Verständnis für den Zusammenhang zwischen nationaler und internationaler Wirtschaftspolitik und die Wichtigkeit multilateraler Kooperation und Koordination befördern.
Insbesondere wird der Simulator zur interaktiven Analyse wirtschaftspolitischer Szenarien nutzbar sein, in welchen aktuelle Debatten der Wirtschaftspolitik (z.B. Euro-/Finanzkrise, Ungleichheit, Nachhaltige Entwicklung, Protektionismus, Genderungleichheit) illustriert werden. Im Vordergrund sollen dabei zum einen die Perspektiven verschiedener Politikbereiche (z.B. Geld-, Fiskal-, Handels-, Umwelt- und Arbeitsmarktpolitik) und zum anderen die Auswirkungen der gewählten Modellannahmen stehen. Durch die aktive Einnahme verschiedener Politik- und Theorieperspektiven kann so die Grundlage verschiedener wirtschaftspolitscher Standpunkte nachvollzogen werden. Den NutzerInnen wird damit die Aneignung einer fundierten eigenen Sichtweise auf wissenschaftlicher Grundlage ermöglicht.
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