Wie können wir als Berliner Unternehmen Agilität und spielerische Feedbackkultur in unseren unternehmerischen Alltag integrieren? Wie können wir die digitale Kulturtransformation und die Kultur, die schon längst in den Unternehmen des Silicon Valley Einzug gehalten hat, auch bei uns voranbringen? Diese Fragen wurden von verschiedenen Berliner Unternehmen an die projektleitenden Professoren herangetragen.
Das Projekt basiert auf der Systemic Action Research-Methode: Im ersten Schritt wurden – neben einer theoretischen Recherche – unterschiedliche Berliner Unternehmen hinsichtlich ihrer digitalen Kultur untersucht. Dabei zeigte sich ein buntes Potpourri; sowohl was den Einsatz digitaler Tools als auch deren Bewertung anbelangte. Festzustellen war die wachsende Bedeutung sogenannter Social Software und damit das Verschmelzen von formeller und informeller Kommunikation. Begleitet wird die zunehmende Digitalisierung in der Zusammenarbeit von den wachsenden Anstrengungen seitens der Unternehmensführungen analoge Interaktion zwischen den Mitarbeitern zu stärken; sei es mittels Firmenfeiern, großen Kaffeeküchen und besonderen Freizeitangeboten. Eine begleitende Fallstudie bei einem der Projektpartner, zum Versuch agile Projektmanagementmethoden in einem traditionellen Unternehmensumfeld zu implementieren, verdeutlichte darüber hinaus die Herausforderungen digitaler Kulturtransformation.
Im zweiten Schritt wurde der Digital Score (https://digitalkultur.berlin/score/) entwickelt, ein Online-Fragebogen, der die digitale Reife des eigenen Unternehmens messbar macht. Aus der resultierenden Punktezahl lassen sich anschließend Empfehlungen für die digitale (Kultur-)Transformation ableiten.
Als ein wichtiger Aspekt digitaler Kultur bestätigte sich des Weiteren eine gelebte Feedback- und Fehlerkultur. Um diese zu schaffen bzw. zu verändern, muss die eigene Kultur jedoch zunächst bewusst wahrgenommen und reflektiert werden. Der Einsatz von (VR-)Spielen in Unternehmensworkshops erwies sich hierbei in ersten Test als besonders zielführend.
Dem Projekt ist es gelungen, sich der Komplexität und Dynamik digitaler Kultur zu nähern und Aspekte für eine gelingende Transformation zu erfassen. Es sind jedoch weitere (Fall-) Studien notwendig, um die Allgemeingültigkeit der Aussagen zu stützen und die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis langsam zu schließen.
Die gesamten Forschungsergebnisse finden sich begleitet von anschaulichen Beispielen aus der Berliner Unternehmenswelt im Sammelband „Digitalkultur – Facetten digitaler Transformation“.
|