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Semester: SoSe 2023
Der Anteil von Frauen an Gründungen verzeichnet in Deutschland seit den 1980er Jahren auffällige Zuwächse. Unter „objektiven Erfolgsmaßstäben“ (Überlebensdauer, Beschäftigtenzuwachs, Umsatzzuwachs) sind Gründungen von Männern jedoch deutlich „erfolgreicher“ als solche von Frauen. Das Projekt will sich mit den Erfolgs- und Wachstumsbedingungen von Gründungen durch Frauen befassen und legt dafür die Untersuchungsmethode der Lebenslaufperspektive zugrunde. Es fragt nach dem subjektiven wie objektiven Erfolg vor dem Hintergrund des Erwerbsverlaufs, der Branchensituation sowie der familiären Eingebundenheit von Individuen. Untersucht werden die Ressourcen und Restriktionen von Gründungen durch Männer und Frauen vergleichend anhand ausgewählter Branchen. Das Projekt will Typologien von Gründungsverläufen vor dem Hintergrund von Anforderungen innerhalb von Familie, Markt und politischen Rahmenbedingungen identifizieren.
Die Ergebnisse zu Ressourcen und Restriktionen in weiblichen und männlichen Gründungsverläufen und zu Erfolgsmaßstäben sollen auf einem Workshop mit internationalen Wissenschaftler/innen und im Rahmen einer Expertenrunde (Expert/innen aus Beratungsinstitutionen, Politik und Wirtschaft) diskutiert werden. Die Veranstaltungen dienen der Entwicklung von Handlungsempfehlungen, um ungleiche Erfolgsbedingungen von Frauen und Männern in der Selbstständigkeit aufzubrechen sowie Anregungen für die Entwicklung von Förderprogrammen zu geben. Die Ergebnisse werden auf Foren zu Existenzgründungen sowie durch die Publikation eines Sammelbandes und von Aufsätzen in einschlägigen Zeitschriften verbreitet. Dieser mehrgleisige Wissenstransfer soll die Diskussion über Innovationen in der Gründungsförderung voranbringen und die Erfolgsbedingungen von Frauen und Menschen mit Kindern als Selbstständige berücksichtigen. Die Ergebnisse sollen ebenfalls in geplante Forschungskooperationen einfließen.