Beschreibung
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Ziel des Projektes ist es herauszufinden, inwieweit das Täteralter von Sexualmördern mit Variablen der Tatbegehung, des Tatablaufs und der Tatsituation korreliert. Analytische Bezugspunkte bei der Suche nach Prädikatoren für das Täteralter sind einerseits Konzepte der Operative Fallanalyse, die vom Bundeskriminalamt zur Strukturierung des Tatgeschehens bei sexuell assoziierten Tötungsdelikten entwickelt wurden. Andererseits bezieht sich das Projekt auf kriminologische Konzepte der Criminal Event Perspective, des Routine Activity Approach, der Lifestyle-Exposure Theory und des Structural-Choice Models.
Die Fragestellung wird mit einer Stichprobe von 350 Fällen vollendeter sexuell assoziierter Tötungsdelikte im Zeitraum von 1992 bis 2008 untersucht. Die Auswertung erfolgt in drei Schritten. Zunächst werden ca. 30 Prozent Fälle mit der Methode der Inhaltsanalyse ausgewertet. Zeitgleich werden Variablen entwickelt, mit denen Informationen zum Tatgeschehen, Tatort, zum Verletzungsbild des Opfers sowie zum sozialen Hintergrund des Täters und Opfers für alle 350 Fälle erhoben werden können.
Um die Grundlagen für die Modell- und Typenbildung zu schaffen, sind die Daten deskriptiv darzustellen und explorativ aufzubereiten. Mit der Exploration soll neben einer allgemeinen Beschreibung des Datensatzes zum einen herausgefunden werden, welche Variablen Einfluss auf die verschiedenen Zielvariablen haben (z.B. Faktorenanalyse), zum anderen, ob sich gleichförmige Muster in den Daten bestimmen lassen (z.B. Clusteranalyse). Die eigentliche Modellbildung soll dann mit Hilfe einer logistischen Regression erfolgen. Zur Anwendung der Ergebnisse auf den je konkreten Fall sollen Bayes Netzwerke (baysian belief networks) genutzt werden. Es ist beabsichtigt, Modelle für die fallanalytische Unterstützung bei der Priorisierung polizeilicher Fahndungsmaßnahmen zu entwickeln.
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