Beschreibung
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Das Teilprojekt verwendet Online-Communities und eine bundesweite Umfrage zur Untersuchung der
Determinanten der Gestaltung von Privatgärten in Deutschland sowie der Abschätzung der Bereitschaft von
Gartenbesitzern zur Änderung der jeweiligen bisherigen Gestaltung. Die Online-Communities bieten die
Möglichkeit, ähnlich Fokus-Groups, von Gartenbesitzern a) direkt über ihre Werte, Präferenzen etc. zu
lernen und b) sie miteinander in Austausch zu bringen, um Motive und Hemmnisse bei der
Gartengestaltung zu untersuchen.
Darauf aufbauend werden in einer bundesweiten Umfrage unter Gartenbesitzern folgende Information
erhoben: Beschreibung des eigenen Gartens und der Gartennutzung, Lebenssituation der Befragten,
geografische Lage und Bereitschaft zur Änderung der aktuellen Gartengestaltung; hierfür wird ein Choice
Experiment eingesetzt. Aus den Auswahlantworten im Choice Experiment können die Präferenzen der
befragten Personen abgeleitet werden. Dabei wird zudem der Einfluss von Förderinstrumenten auf diese
Präferenzen ermittelt. Ziel ist es, Informationen darüber zu gewinnen, welche Förderinstrumente die größte
Wirksamkeit haben werden. Mögliche Förderinstrumente sind Schulungs- oder Beratungsangebote,
biodiversitätsfreundliche Angebote in Baumärkten oder Gartencentern, finanzielle Fördermittel,
Bereitstellung von Samen und Pflanzen oder die Durchführung von Wettbewerben.
Auf Basis der Ergebnisse der Online-Communities und v.a. der bundesweiten Umfrage werden im Rahmen
eines Upscaling Prognosen zur Wirksamkeit einzelner Förderinstrumente (oder Kombinationen von
Instrumenten) auf die Förderung der biologischen Vielfalt in Privatgärten in Abhängigkeit von örtlichen und
natürlich Merkmalen der Gärten sowie persönlichen Charakteristika der Gartenbesitzer erstellt. Sie geben
Hinweise zur optimalen Auswahl und Ausgestaltung von Förderinstrumenten als Teil von bundesweiten
oder regionalen Strategien zur Förderung der biologischen Vielfalt in Privatgärten.
Das Projekt gARTENreich besteht aus vier Arbeitspaketen (AP). Die Arbeiten an der HWR Berlin
konzentrieren sich auf das AP2. Neben einer, auf den Ergebnissen von Phase 1 des Projekts aufbauenden,
Literaturstudie werden Messskalen zur Erfassung der von Motiven und Hemmnissen bei der naturnahen
Gartengestaltung operationalisiert, es werden zwei Online-Communities, u.a. zur Vorbereitung einer
Online-Umfrage unter Gartenbesitzern in Deutschland, durchgeführt. Anschließend wird die Hauptumfrage
bundesweit durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage geben Auskunft über die jeweilige Gestaltung der
Gärten und die diese erklärenden Determinanten. Ferner erlauben sie, Wahrscheinlichkeiten von
Verhaltensänderungen bei der Gestaltung des eigenen Gartens abzuleiten. Diese Ergebnisse fließen dann
in das Upscaling in AP4 (zusammen mit AP1 und AP3) ein und erlauben Aussagen über den Effekt einer
Umgestaltung von Privatgärten auf die biologische Vielfalt deutschlandweit sowie die Effektivität einzelner
kommunaler Förderinstrumente.
- Verwendung der angewandten Methoden und erwarteten Ergebnisse in der Lehre an der HWR Berlin im
Rahmen von Veranstaltungen zur Umwelt- und Ressourcenöknomik. Zeitraum: Innerhalb der
Projektlaufzeit, d.h. nach der Entwicklung der Methoden bzw. mit dem Vorliegen der Ergebnisse
- Ausbildung wissenschaftlichen Personals - die Vergabe von kleineren Teilaufgaben und die Ausbildung
von Masterstudenten ist geplant. Zeitraum: Innerhalb des Projektes
- Die Ergebnisse dienen der gezielten Gestaltung von Förderprogrammen für Artenvielfalt in Privatgärten
und sind somit auch über die Partnerkommunen hinaus anwend- und einsetzbar.
- Dissemination der Methoden und Ergebnisse in praxisorientierten und wissenschaftlichen Verbänden und
Projekten zum Ende und im Anschluss des Projektes
- Zentrale Ergebnisse werden auf Konferenzen vorgestellt und in Fachzeitschriften mit
Begutachtungsprozess veröffentlicht.
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