Zusammenfassung
Nach wie vor gibt es deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf dem deutschen Arbeitsmarkt, wenngleich mittlerweile eine Frauenerwerbstätigenquote von über 60 % erreicht wurde. So waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2008 nur 65 % der Frauen erwerbstätig – im Vergleich zu 76 % bei den Männern (Bundesagentur für Arbeit 2009a). Der Unterschied zwischen den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern ist noch größer bei Personen, die mit Kindern in einem Haushalt leben: Während die Quote bei den deutschen Vätern um sieben Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt liegt, liegt sie bei Frauen um sogar 16 Punkte darunter (Europäische Kommission 2009: 31). Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich im Spitzenfeld. Bei näherer Betrachtung zeigt sich außerdem, dass Frauen in weitaus geringerem Arbeitszeitumfang erwerbstätig sind, bei sinkender Tendenz bezüglich der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit; sie sind häufiger in geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen und zu einem Niedriglohn beschäftigt und ihre durchschnittlichen Bruttostundenverdienste liegen um 22 % unter denen der Männer. Und schließlich besetzen Frauen weitaus seltener Führungspositionen als männliche Beschäftigte (Busch/Holst 2008) und sind häufiger ausbildungsinadäquat beschäftigt als Männer (Konsortium Bildungsberichterstattung 2006: 186, Tab. I1–7a). Die offiziellen Arbeitslosenzahlen vermitteln in Deutschland wiederum einen relativen Gleichstand, da die Arbeitslosenquoten von Frauen und Männern – anders als in vielen anderen EUMitgliedsstaaten – seit Jahren in etwa gleichauf liegen (Europäische Kommission 2009). Aber auch hier zeigt eine genauere Analyse, dass Frauen im Durchschnitt länger in Arbeitslosigkeit verbleiben und seltener aus Arbeitslosigkeit in bezahlte Beschäftigung wechseln (Statistik der BA 2009a: 42ff.).
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