<p>It´s the economy, stupid – so lässt sich der gesellschaftliche Strukturwandel der letzten Dekaden eindrücklich bezeichnen. Das Prinzip der Vermarktlichung aller gesellschaftlichen Teilsysteme durchzieht auch die Kriminal- und Sicherheitspolitik. Von der Kriminologie bislang wenig beachtet, wirft dieser Band einen interdisziplinären Blick auf die nach dem Prinzip der Ökonomie vorgenommenen Umgestaltungen des pönalen Feldes.<br />
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Die Obsession mit der Sicherheit – vordergründig vor kriminellen Risiken, durch die sich eine Vielzahl gegenwärtiger Unsicherheiten artikuliert – macht die Politik der Inneren Sicherheit zu einem Schlüsselfeld des Regierens. Die Kriminalpolitik steht paradigmatisch für den Wandel der Politischen Ökonomie, in der sich die Konzepte von rationaler Wahl, Eigenverantwortung, Deregulierung, Wettbewerb und Privatisierung exemplarisch durchsetzen lassen. Wie sich die Politische Ökonomie in das Feld der Sicherheit übersetzt und sich mit der neoliberalen Feier von Freiheit und Menschenwürde verträgt, ist Inhalt dieses Bandes mit Beiträgen u.a. von Karl-Ludwig Kunz, Helmut Kury, Loïc Wacquant, Fritz Sack.</p>