Beschreibung
|
Das Gesamtziel des Teilvorhabens der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin liegt in der wissenschaftlichen Analyse kollektiver Gewalt gegen Einsatzkräfte der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr und entsprechender Modellbildung, um auf diese Weise Grundlagen für die effektive Prävention und Bekämpfung von Aggression und Gewalt gegen Einsatzkräfte zu schaffen. Hierfür werden verschiedene qualitativ-methodische Zugänge herangezogen, um ein mehrdimensionales Bild über Ursachen kollektiver Gewalt zu erfassen. Die Erkenntnisse fließen in Konzepte zur Prävention sowie die Dissemination der Ergebnisse für Wissenschaft und Praxis mit ein.
Zunächst werden nach zu identifizierenden Kriterien zwei bis drei Vergleichsfälle zur Silvesternacht 22/23 in Berlin gesucht. Es werden dann die Erhebungsinstrumente für die Hospitationen, die Aktenanalyse, die Interviews mit Tater:innen und die Fokusgruppen erstellt. Die Erhebungen zu den verschiedenen Perspektiven werden durchgeführt. Es werden miteinander verzahnte Ergebnisberichte geschrieben. Zu Beginn des Projektes, zur Mitte und am Ende werden Workshops mit Wissenschaftler:innen zu Erkenntnislücken im Bereich der Forschung zu Gewalt gegen nicht-polizeiliche Kräfte durchgeführt und die gewonnenen Erkenntnisse diskutiert. Die Literaturrecherche, die deutschlandweite quantitative Befragung und die Fokusgruppen mit Betroffenen werden begleitet.Schließlich wird die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen unterstützt sowie die Öffentlichkeitsarbeit begleitet und die Dissemination der Ergebnisse mit vorangetrieben.
Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen können direkt in der Lehre in den angewandten Studiengängen der HWR Berlin verwertet werden: Hierbei sind insbesondere die Studiengänge Sicherheitsmanagement B.A. und M. A. zu nennen, in denen Studierende im Bereich des Risiko-, Krisen,- und Katastrophenmanagements ausgebildet werden. Zudem gilt es Studierende im Masterstudiengang „Kriminologie und Kriminalprävention“ zu adressieren. Schließlich lassen sich die Erkenntnisse auch im Bachelorstudiengang „Gehobener Polizeivollzugsdienst“ und im Masterstudiengang „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ hervorragend integrieren. Weiterhin sind mehrere Fachpublikationen in einschlägigen wissenschaftlichen Journals (z. B.
Monatszeitschrift Kriminologie und Strafrechtsreform, Kriminologisches Journal, Kriminalistik). Zudem sollten auch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften erfolgen, die bevorzugt von Anwender:innen gelesen werden (z. B. Im Einsatz, Rettungsdienst, Rettungs-Magazin) geplant. Des Weiteren werden die Ergebnisse des Teilvorhabens auf wissenschaftlichen Konferenzen und Fachtagungen vorgestellt (FÖPSWerkstattgespräche, ZOES-Morgenlage, EuroCrim, Tagung der Kriminologischen Gesellschaft, Soziologentag, BMBF-Forum zivile Sicherheit).
Eine erfolgreiche Durchführung des Projektes eröffnet weiterhin die Möglichkeit, innovative Präventionsstrategien und Interventionsansätze im Bereich der Gewaltprävention zu entwickeln. Die
gewonnenen Erkenntnisse zum Phänomen der Gewalt in verschiedenen sozialen und organisatorischen Kontexten sind von großer Bedeutung, da sie bisher fehlende Einblicke zu gewähren.
Schließlich sind weiterführende Forschungen denkbar, die ähnliche analytische Methoden anwenden, um andere gesellschaftliche Phänomene und Bruchlinien sozialer Ordnung zu untersuchen. Beispiele sind hier: Hasskriminalität oder Radikalisierungstendenzen.
|