Sie sind hier: Startseite
Semester: SoSe 2024
Interkulturell sensible Jugendliche werden als Empathie-Lotsen qualifiziert, um in Trainings das Einfühlungsvermögen von Jobcenter-Mitarbeitenden zu fördern. Diese sollen Unterstützungsbedarfe von Migrant*innen bei der Arbeitsvermittlung besser erkennen und mitfühlender agieren; die Jugendlichen bekommen berufsrelevante Einblicke in die Arbeitsvermittlung. Das Projekt soll den Perspektivwechsel und intergenerationalen Austausch zwischen Jugendlichen und Jobcenter-Mitarbeitenden stärken. Für Migrant*innen – u.a. arbeitssuchende Ausländer*innen sowie Geflüchtete – sind Mitarbeitende in kommunalen Jobcentern wichtige Ansprechpartner*innen, um z.B. bei der Arbeitssuche oder beim Bürgergeld zu unterstützen. Die Qualität der Unterstützung hängt u.a. von der Empathie der Mitarbeitenden ab. Empathisch reagieren heißt, sich in die Perspektive (kognitive Empathie) und den emotionalen Zustand (affektive Empathie) der Betroffenen hineinversetzen zu können und beides zu berücksichtigen. Geringe Empathie für häufig komplexe Lebensumstände von Migrant*innen kann die individualisierte Beratung behindern. Als Lösungsansatz scheinen interkulturell sensible Jugendliche gut geeignet, als Lotsen die Empathie von Jobcenter-Mitarbeitenden im Rahmen gemeinsamer Trainings zu verbessern, während sie im Gegenzug einen Einblick in die Praxis der Arbeitsvermittlung erhalten. Jugendliche erwerben Empathie im Vergleich zu Erwachsenen schneller und erkennen die Alltagsprobleme anderskultureller Menschen besser. Als Empathie-Lotsen im kooperativen Training mit Mitarbeitenden des Jobcenters übernehmen Jugendliche eine neue Rolle und regen u.a. durch ihr Alter und interkulturelle Erfahrungen zum Austausch über Perspektiven und emotionaler Belange an. Empathie der Mitarbeitenden kann die Inklusion von Migrant*innen u.a. in den Arbeitsmarkt und die Atmosphäre im Jobcenter verbessern. Das originelle Konzept lässt sich für andere Arbeitskontexte adaptieren und in bestehende Weiterbildungskonzepte integrieren.